Die Abgasentsorgung im Kfz-, LKW, Bus- und Baumaschinen Betrieb.

  1. Gesetzliche Grundlagen

2. Berechnungsgrundlagen

3. Ausführungsvarianten

3.1 Unterflur

3.2 Überflur

3.2.1 Rohrsystem

3.2.2 Schlauchaufroller

3.2.3 Saugschlitzkanal

3.2.4 Absaugarme

4. AU-Systeme

5. Auspuffadapter

6. DME-Filter

    1. Gesetzliche Grundlagen

    Laut Unfallverhütungsvorschrift VBG 1 sind gesundheitsgefährdende Gase an der

    Entstehungsstelle abzusaugen.

    Die maximalen Grenzwerte (MAK-Werte) für Kohlenmonoxid (CO) betragen 30 ppm

    laut den Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS)

    Die Durchführungsvorschriften dieser beiden Basisgesetze finden sich u.a. in den

    Sicherheitsregeln für die Fahrzeuginstandhaltung (ZH 1/454), in der TRGS 554

    (Dieselmotoremission) und in den GUV’s 0.1 und 7.13.

    Schließlich soll noch auf die Prüfpflicht für Absaugeinrichtungen hingewiesen werden

    (Arbeitsstättenverordnung §53 Abs. 2 und VBG 1§ 39), wonach die Prüfung vor

    Inbetriebnahme und danach mindestens einmal jährlich erfolgen muss. Die Ergebnisse der

    Prüfung und der abgesaugten Luftmenge sich in einem Prüfbuch aufzuzeichnen.

    1. Berechnungsgrundlagen

    Die Abgasmenge für einen 4-Takt-Motor beträgt bei 20°C: H x n x 0,03 = V (m³/h)

    H = Hubraum in l, n = Drehzahl in minˉ¹ (Upm)

    0,03 = Umrechnungsfaktor in m³/h, V = Abgasmenge (Volumen). Die Abgastemperatur

    wird durch die thermische Zustandsgleichung berücksichtigt.

    tabs + teff

    Veff = V ——————

    tabs

    Veff = tatsächliche Abgasmenge, tabs = absolute Temperatur = 273.16°C

    teff  =  effektive Temperatur

    Ein Beispiel: PKW mit 3 ltr. Hubraum und 3000 Upm, Abgastemperatur 250°C

    V = 3 x 3000 x 0,03 = 270m³/h

    273,16 + 250

    Veff = V ——————–  = 270 x 1,9 = 513 m³/h

    273,16

    Wird Nebenluft mit angesaugt, z.B. bei AU-Prüfungen oder Abgaszangen, erhöht sich das

    anzusetzende Volumen erfahrungsgemäß um 50%, im Beispiel auf 770 m³/h. Diese

    Saugleistung muss an der Entstehungsstelle erbracht werden und nicht an der Saugseite des

    frei ausblasenden Ventilators, wie von einigen Herstellern angeboten. Bei der Leistung-

    berechnung einer Abgasabsauganlage, insbesondere des Ventilators, müssen deshalb die

    Druckverluste der Gesamtanlage beachtet werden, die den effektiven Betriebspunkt des

    Ventilators bestimmen. Der kann bis zu 50% unter der freiausblasenden Leistung am

    Saugstutzen des Ventilators liegen.

    1. Ausführungsvarianten

    3.1. Unterflur

    Die Rohrleitungen werden unter der Betonsohle im Erdreich verlegt. Die Ausführung

    In KG-Rohrleitungen oder KG-2000-Rohrleitungen und Formstücken mit Benzinfesten-

    Dichtungen übernimmt das gleiche Gewerk, das die Abwasserrohrleitungen verlegt. Die

    Leitungen werden mit leichtem Gefälle 1 : 200 zum Kondensatsammelschacht verlegt.

    Achtung keine 90°-Bögen einbauen, weil sonst eine Reinigung erschwert wird. Die

    Stichleitung bis zur Sammelleitung muss mindestens so lang sein wie die Schlauchlänge

    Incl. Trichterstärke, weil sonst die eingeschobenen Schläuchen den Querschnitt der

    Sammelleitung versperren, was den Verlust der Saugleistung zur Folge hätte. Je nach

    Gesamtlänge werden DN 150 oder DN 200 Rohre verwendet. Weil gerade bei der

    Planung von Unterfluranlagen in der Vergangenheit viele Fehler gemacht wurden,

    empfiehlt es sich, einen Hersteller mit Knowhow auf diesem Gebiet mit der Planung

    zu beauftragen. Jedenfalls ist einen Unterfluranlage bei Neubauten eine empfehlenswerte

    preiswerte Alternative, funktionell und optisch einwandfrei; darüber hinaus verschleiß-

    und wartungsfrei. Bei Hallen mit Kranbahnen ist es ohnehin eine Vernunftlösung.

    3.2. Überflur

    3.2.1. Rohrsystem

    Das einfachste und billigste Überflursystem wird durch Verlegung von Wickelfalzrohren

    an Wänden und Decken erreicht. Die Rohre enden in der Nähe der gewünschten

    Absaug-Arbeitsplätzen und werden mit entsprechend dimensionierten Schläuchen und

    Auspuffadaptern und Abgas-Zangen versehen.

    3.2.2. Schlauchaufroller

    Diese seit Jahrzenten bewährte Überflurlösung wir in  zwei Bauarten angeboten:

    mit federbetätiger Automatik-Rolle oder mit Motorantrieb. Die Schlauchlängen- und

    durchmesser werden nach den Einsatzbedingungen gewählt.

    Grundregel: Der Schlauchdurchmesser soll den Durchmesser des größten abzusaugenden

    Auspuffrohr entsprechen.

    3.2.3. Saugschlitzkanal

    Die Variante der Überflurabsaugung ist besonders für den nachträglichen Einbau

    geeignet. Der Saugschlitzkanal ist aus einem einteiligen stranggepressten

    Aluminiumprofil gefertigt. In Außenprofil läuft vierfach kugelgelagert der Schlauch-

    wagen aus Aluminiumguss. Hitzebeständige Neoprenlippen und teflonbeschichtete

    Gleitflächen bieten die verschleißfreie Abdichtung zwischen Saugschlitzkanal und

    Schlauchwagen.

    Der Saugschlitzkanal ist im Baukastensystem gefertigt und daher leicht zu montieren.

    Die Normlängen betragen 4m und 6m.

    Für jede Montageart stehen die passenden Montageteile zur Verfügung. Zum Lieferumfang

    gehört eine Montageanleitung.

    1. AU – Systeme

    Hier lautet die Empfehlung eine separate AU-Absaugung vorzusehen. Die MAGETA GmbH

    bieten verschiedene Sets für die Pkw-AU an. Wichtig ist hierbei die Leistung des

    Ventilators (siehe „Berechnungsgrundlagen“) am AU-Trichter. Wegen der hohen

    Luftgeschwindigkeit im Schlauch ist DN 150 für Pkw empfehlenswert.

    1. Auspuffadapter

    Die Vielzahl der auf dem Fahrzeugmarkt befindlichen Auspuffformen führte zur Entwicklung

    einer neuen Generation von Auspuffadaptern. Hiermit werden 90% aller Anwendungsfälle

    abgedeckt. Erhältlich sind die Adapter in zwei Größen: für LKW und PKW. Die optimale

    Befestigung bietet der Adapter durch die Ausstattung mit den neu entwickelten

    Klemmpolstern. Diese einzigartige Adaption deckt das größte Spektrum von Auspuffformen

    ab und verhindert Beschädigungen.  Außerdem ist eine konventionelle Befestigung mittels

    Klemmzange und selbstablösender Klemmzange lieferbar.

    1. DME-Filter

    Dieses regenerierbare Filtersystem für Dieselmotorfahrzeuge im Hallenbetrieb entspricht

    Den technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS 554). Der Dieselpartikelfilter wird als

    Aufsteckfilter für LKW und PKW bei Fahrten in geschlossen Hallen geliefert. Der DME-Filter

    Ist einfach zu montieren und erfüllt den geforderten Wirkungsgrad.  Das Filtermaterial ist

    auswechselbar und regenerieren und daher wieder zu verwenden.

Michael Haupt

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